DIE EISCH
Die Eisch
Nördlich von Küntzig (Clémency), im Ort genannt Schock vereinen sich mehrere Bäche um die Eisch zu formen. Sie quert anschliessend die Dörfer Steinfort, Eischen, Hobscheid, Siebenbrunnen und Ansemburg. Nach 49 Kilometer mündet sie nahe des Stadtzentrums von Mersch in die Alzette.
Datum : 07 und 08 März 2015
Länge : 49 Kilometer
Quellhöhe : 355 m 49°36'0''N 5°50'30''O
Quelle : Sélange (B) und Clémency (L)
Mündungshöhe : 214 m 49°44'57''N 6°6'31''O
Mündung : Mersch
Länder : Belgien, Luxemburg
07 März 2015
Ein sonniger Frühlingstag verwöhnt und belebt mich trotz der morgendlichen Frische und der Reif liegt noch auf den schattigen Wiesen, die die Morgensonne nicht küsst. Krokusse und Schneeglöckchen erfreuen das Auge mit ihren lebhaften Farben und fegen das winterliche Alltagsgrau hinweg. Der Lärm der vielen Kranichformationen die über mich hinweg Richtung Norden fliegen ist mir äusserst willkommen und ist Musik in meinen Ohren. Ein Bach von nur 2 km der von Sélange (B) herkommt und der Millebaach vereinigen sich im Norden von Clémency (L) im Ort genannt Schock und formen die Eisch. Ehemalige Grenzmarken sind stumme Zeugen vergangener Zeiten zwischen Belgien und dem Grossherzogtum. Der junge Fluss schlängelt immer entlang der ehemaligen Eisenbahnlinie, der sogenannten Attertlinie. Aus der Attertlinie ist heutzutage eine Radpiste geworden auf der man angenehm wandern kann. Die ersten beiden Dörfer heissen Grass und Kahler. Bald wandere ich über die Brucke der Autobahn A6 (Luxemburg-Brüssel) um nach Hagen dann Steinfort zu gelangen. Jetzt tritt die Eisch in einen recht grossen Wald ein. Der Waldweg führt über die Höhen und bietet eine atemberaubende Sicht auf den Fluss. Am Ausgang des Waldes mache ich eine Kaffeepause und ziehe weiter. Eischen und Hobscheid sind die nächsten Dörfer, eine schöne friedliche Gegend ohne Strassenverkehr an diesem sonnigen Samstagmorgen. Glücklicherweise, denn die nächsten 7 Kilometer muss ich über den CR 105, eine mittelmässig befahrene Strecke bis nach Siebenbrunnen (Septfontaines) gehen, wo ich meinen Weg für heute auch beende. Wie der Zufall es so will kommt ein Bus zur rechten Zeit und nimmt mich mit nach Luxemburg-Stadt.
08 März 2015
Es ist Sonntag und daher kein öffentlicher Transport. Meine Allerliebste ist so gut und fährt mich nach Siebenbrunnen, wo ich gestern aufgehört hatte. Die Sonne ist bereits präsent und es ist auch weniger kalt als gestern früh. Weiter geht es auf dem CR 105, fast keine Autos heute. Aber viele Radfahrer profitieren von der sonntäglichen Ruhe und vom schönen Eischtal um sich in Form zu bringen. Die Eisch windet sich friedlich durch die grünen Wiesen dieses lieblichen Tals. Ich quere Simmerschmelz, Roodt und Bour bevor ich das ziemlich bekannte Schloss von Ansemburg erreiche. Eine gute halbe Stunde braucht man für einen oberflächlichen Besuch, nur aussen in der unmittelbaren Umgebung des Schlosses. Aus einem Besuch des Schlosses selbst wird nichts, weil sehr viele Besucher da sind. Zig Autos aus aller Herren Länder und 2 Busse aus Italien bevölkern den Parkplatz im Vorhof des Schlosses. Ich traue mich auch nicht reinzugehen mit meinem Outdoordress, also begnüge ich mich mit einigen Fotos der riesigen Gartenanlagen und Dependenzen. Dieses Schloss ist es absolut wert besichtigt zu werden, es darf auf gar keinen Fall verpasst werden. Leider muss ich aber nun weiter, habe noch etliche Kilometer zu laufen, etwa 10 bis Mersch. Der Fluss und ich laufen gemeinsam durch sein grünes bewaldetes Tal. Wir, der Fluss und ich, kommen noch an einem anderen Schloss vorbei, Märjendal oder Marienthal, wo grosse Arbeiten stattfinden. Ich ruhe mich 10 Minuten aus während ich mein Butterbrot vertilge um die restlichen Kilometer gut zu überstehen. In der schönen Stadt Mersch, knapp hundert Meter vom Zentrum und Bahnhof stürzt sich meine Begleiterin mit aller Macht in die Alzette, nach 49 Kilometern. Die Eisch ist auf ihrer gesamten Länge ein wilder Fluss der noch nie irgendwelche Begradigungsarbeiten über sich ergehen lassen musste, wie es für die meisten anderen Flüsse leider der Fall ist.
Sehenswert unterwegs :
Das Schloss Ansemburg (12tes bis 18tes Jahrhundert)