Die Ruwer
Die Ruwer
Die Ruwer entspringt am Rösterkopf (650m) im Hunsrück. Auf ihrem Weg durchquert sie die Dörfer Kell am See, Zerf, Pluwig, Kasel und Mertesdorf. Auf Höhe von Trier-Ruwer mündet sie dann in die Mosel.
Datum : 19 und 20 April 2018
Länge : 49 Kilometer
Quellhöhe : 650 m 49°40'12'' N 6°49'37'' O
Quelle : Osburg (D) Rösterkopf
Mündungshöhe : 123 m
Mündung : Trier-Ruwer (D) 49°47'8''N 6°42'19'' O
Länder : Deutschland (Rheinland-Pfalz)
19 April 2018
Von der Ruwerquelle nach Zerf
Die Ruwerquelle befindet sich etwa 4 Kilometer von meinem Hotel entfernt. Der sehr zuvorkommende Hotelbesitzer fährt mich dorthin und lässt mich genau an der Quelle aus seinem Wagen. Dies sei ihm herzlich gedankt. Ausserdem sind Chef und Chefin äusserst sympatisch, ein niederländisches Paar das dieses Hotel mit dem komischen Namen « typisch » betreibt. Man fühlt sich ganz einfach nur wohl bei ihnen.
Gleich 2 Rehe äsen in der Nähe der Quelle. Mehrere Quellen werden hier zu einer einzigen gefasst und ein kleines Monument wurde ihr zu Ehren errichtet. Die Quelle wird im Volksmund als « Ruwerspring » bezeichnet und befindet sich auf einer Höhe von 660 m am Rösterkopf (708m). Der noch junge Fluss oder eher der Bach hat es eilig durch diesen wunderschönen Wald ins Tal zu kommen. Keine Stunde brauche ich bis zum Dorf Kell am See, wo ich genächtigt habe. Es ist ein grosses Dorf mit einigen Hotels, Restaurants sowie ein paar Geschäften und ein touristisches Zentrum am See der nur einige hundert Meter entfernt ist. Hier begebe ich mich auf die Fahrradpiste, den Ruwer-Hochwald-Radweg. Ein unter Radlern sehr bekannter Weg, 50 km zwischen Hermeskeil und Trier auf einer ehemaligen Bahntrasse. Der Fluss ist niemals weit entfernt. Absolute Ruhe herrscht auf dem Weg, selten sieht man mal ein Haus in dieser reich bewaldeten Gegend. Es gibt auch Fische in der noch kleinen Ruwer die es nicht gerade ruhig angehen lässt, im Gegenteil, anscheinend hat sie es sehr eilig die Mosel zu erreichen. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Ich schlafe in Zerf, in einer Mühle direkt am Ufer der Ruwer gelegen, besser geht es nicht. Ich bin heute der einzige Kunde in diesem riesigen Gebäude das normalerweise den Pfadfindern oder sonstigen Gruppen überlassen ist.
20 April 2018
Von Zerf nach Trier-Ruwer
Ohne Frühstück verlasse ich die grosse Mühle bereits um halb sieben. Der Fluss macht genau hier eine 95° Biegung nach Norden und wird daher auch « Zerfer Knie » genannt. Nur ein Kilometer und ich befinde mich wieder auf dem Radweg. Wegen der üppigen Vegetation ist der Fluss nicht immer sichtbar. Es gibt jedoch genug zu sehen, während der Nacht ist die Natur regelrecht explodiert, was nicht weiter erstaunlich ist, haben die Temperaturen doch gestern hart an der 30°Grenze gelegen. Schlüsselblumen, Löwenzahn und viele andere mehr treten in Erscheinung. Ein Eichhörnchen, später eine Schlange kreuzen meinen Weg in der immer noch bewaldeten Gegend. Selten mal ein Dörfchen, manchmal überholt mich ein Radfahrer oder es kommt mal einer entgegen. Ab dem letzten Viertel ändert sich die Landschaft, hohe Weinberge bilden die Kulisse bis zum Trierer Stadtteil Ruwer. Das Flüsschen durchfliesst die Winzerdörfer Waldrach, Kasel, Mertesdorf und Ruwer. Der Fluss ist immer nur ein grosser Bach geblieben der sich nun wie auf der gesamten Strecke mit aller Macht in die Mosel stürzt.